Fast jeder von uns hat schon einmal seine Angehörigen und Lieben verloren, deshalb wissen wir genau, wie schrecklich die Zeit der Trauer ist. Der Mensch ist über Tage, Wochen oder sogar Monate nicht imstande und bereit zu begreifen, dass derjenige, den er geliebt, mit dem er geredet und den er noch unlängst berührt hat, nie mehr Teil seines Lebens sein wird. Er möchte alles unternehmen, um noch einmal in seiner Nähe zu sein, ihn zu sehen und zu berühren, aber jegliche Anstrengung ist umsonst. Eine Wiederkehr aus dem Tod gibt es nicht.
Oder doch? Viele Bücher – unter anderem auch die Bibel – schreiben unmissverständlich, dass das ewige Leben existiert. Mit dem Tode hört nämlich nur der Körper auf zu existieren. Die Seele und das Ego hingegen sind etwas Ewiges, die in einem unendlichen Kreislauf neugeboren werden und sich entwickeln bis sie ihre Vollkommenheit erlangt haben.
Das Sterben
Sicherlich ist es ein gewisser Trost für die trauernden Angehörigen, wenn sie wissen, dass der Tod nicht schmerzt. Auch dann nicht, wenn diesem ein lang anhaltendes Leiden vorausging. Während sich der Tod nähert, ist es fast so als würde den Sterbenden ein angenehmes Gefühl überwältigen und er sich danach beruhigen und entspannen. So als versinke er in einen Schlaf und entferne sich immer mehr von der Wirklichkeit. Arme und Beine lockern sich und die Lebenskräfte wandern allmählich in Richtung Kopf. Währenddessen schwebt die Seele des Sterbenden über seinem Körper, und zwar so als wäre sie am Kopf mit dem physikalischen Körper durch einen Silberfaden verbunden.
Die Aura des Sterbenden schwimmt dann in einem silbernen Licht. Zu diesem Zeitpunkt besteht noch die Möglichkeit zur Rückkehr. Diejenigen, die bereits aus dem klinischen Tod zurückgekehrt sind, haben sehr oft über solche Erfahrungen berichtet. Wenn der Tod einritt, und der silberne Faden reißt, besteht keine Möglichkeit mehr zur Rückkehr.
Die Augenblicke nach dem Tode
Der Verstorbene ist derjenige, der sich nach seinem Tode am Wenigsten darum „schert”, dass er eingetreten ist. Zu dieser Zeit beschäftigt ihn eine Vielzahl anderer Dinge; am Wahrscheinlichsten ist, dass er sein vergangenes Leben noch einmal an sich vorbeziehen lässt. Er lässt Freude, Erfolg, Fehler und Irrtümer „noch einmal Revue passieren”, um sich sein ganzes früheres Leben anzusehen.
Es ist besonders wichtig, dass die Hinterbliebenen – so tief ihre Trauer auch sei – in ihrem Schmerz nicht verhindern, dass der Verstorbene weitergeht. Unsere wichtigste Aufgabe darf deshalb nicht Selbstmitleid sein, sondern der Wunsch danach, dass der, den wir lieben, seinen geistigen Weg weiter beschreiten kann.
Danach gelangt der Verstorbene in den Zustand des Schlafs oder der unbewussten Wahrnehmung und verbringt hier ein paar Tage. Danach wacht er sozusagen auf und sieht meistens früher verstorbene Bekannte oder Familienmitglieder neben sich, die ihm helfen. Sie berichten ihm, was passiert ist, (denn die Verstorbenen sind sich selten über ihren eigenen Tod im Klaren) und was ihn erwartet. Wenn es kein Familienmitglied gibt, das früher verstorben ist, gibt es trotzdem Helfer, die den Verstorbenen unterstützen.
Sicherlich hat sich jeder schon einmal die Frage gestellt, ob wir unseren einst verstorbenen Angehörigen noch einmal begegnen. Die Antwort darauf lautet eindeutig: Ja. Diejenigen, die sich im Diesseits gern gehabt haben, bleiben auch nach dem Tode miteinander in Verbindung. Es ist aber nicht ganz sicher, ob sie nach ihrem Tode sofort einander begegnen. Wenn zwischen dem Tod zweier Personen mehr als zwei Jahre vergangen sind, dauert es vermutlich etwas länger bis es ihnen gelingt, wieder Kontakt miteinander aufzunehmen, da sich die Seele des früher Verstorbenen auf einer höheren Ebene befindet.