Schon wenn wir den Begriff definieren wollen, stoßen wir auf Schwierigkeiten. In seiner Gesamtheit können wir den ganzen (auf das Individuum bezogenen) Charakter als Offenbarung und gleichsam als Gradmesser des EQ betrachten, während hierzu ebenfalls die soziale und emotionale Sensibilität zählt. Am besten können interpersonale Kommunikationsfähigkeit und Empathie die emotionale Intelligenz umschreiben.
Die Tatsache, inwieweit unser EQ entwickelt ist, kann daran ausgezeichnet gemessen werden, wie wir in Stress- oder Krisensituationen auf bestimmte Dinge reagieren bzw. wie wir mit unseren Mitmenschen (zum Beispiel Kollegen oder Familienmitgliedern) umgehen. Der vollständige Mangel an EQ oder sein nur teilweises Vorhandensein zeigt sich zum Beispiel, wenn eine Führungskraft seinem untergebenen Mitarbeiter keinerlei Mitgefühl für dessen Privatleben entgegenbringt. Nehmen wir an, Ihr Kollege wurde vor Kurzem geschieden und seine Leistungen am Arbeitsplatz haben sich erheblich verschlechtert. Die Führungskraft, die über ein entwickeltes EQ verfügt, gibt seinem Mitarbeiter etwas Zeit zu sich zu finden und vielleicht eine Woche Urlaub. Diejenige Führungskraft, der es jedoch an dem entsprechenden EQ mangelt, stellt an diesen Mitarbeiter die gleichen Erwartungen wie sonst auch.
Das EQ kann also nicht auf die gleiche Art und Weise gemessen werden wie das IQ. Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass Menschen mit einem höheren IQ für Vorgesetzte mit einem niedrigeren IQ arbeiten, deren EQ aber relativ gut entwickelt ist. Umgangssprachlich bezeichnet man das so, dass diese Menschen einfach besser dazu in der Lage sind, sich ins rechte Licht zu setzen als der Durchschnitt.
Peter Salovey und John D. Mayer, also diejenigen, die diesen psychologischen Begriff geprägt haben, haben das EQ in vier Hauptbereiche eingeteilt: die Fähigkeit Gefühle wahrzunehmen, diese handzuhaben, ihre Bedeutung zu verstehen bzw. ihre Rolle im Denkprozess zu bewerten. Zurzeit unterscheiden wir dank weiterer Forschungen von Salovey bereits fünf Hauptkategorien. In diesem Zusammenhang sind wir nicht nur dazu in der Lage, unseren emotionalen Zustand zu erkennen und zu steuern, sondern auch den von anderen. Wir können uns sogar bewusst in einen emotionalen Zustand versetzen, damit wir produktiver und erfolgreicher werden (siehe auch Selbstmotivation und Flow-Theorie).
Nach neuesten Forschungen gibt es anstelle von komplizierten Tests und künstlich generierten Krisensituationen viel einfachere Möglichkeiten festzustellen, wie hoch das EQ einer Person ist. Diese einfache Möglichkeit ist die Grafologie. Die Grafologen sind meisterhaft dazu in der Lage, anhand des Schriftbilds eines Menschen das Vorhandensein des EQ-s bzw. seinen Stellenwert festzustellen. Die Aufgeschlossenheit, die Empathie, die Selbstkontrolle und die Motivation können nämlich zum Beispiel jede für sich anhand der Verbindung zwischen den Buchstaben und dem Neigungswinkel bestimmt werden. Es tut der Sache keinen Abbruch, wenn wir darauf achten, was und hauptsächlich wie wir etwas zu Papier bringen!