Die Natur hat zwei Seiten – eine entwickelnde
und eine zerstörende. Man geht davon aus, dass beide von Gott erschaffen
wurden, und dass die eine ohne die andere nicht existieren kann. Deshalb müssen
wir auch akzeptieren, dass man auch die dunklen Kräfte braucht. Das Thema ist
recht kompliziert, denn die dunklen Kräfte setzen sich aus mehreren Ebenen
zusammen. Sie stammen nicht aus dieser Welt und auch nicht aus dieser „Erdkette”
(unserem jetzigen Leben gingen schon drei andere Kettenrunden voraus). Sie sind
jedoch in der Lage, Mensch zu werden, und unter den heutigen Menschen zu leben
und zu handeln.
Das Gute ist das Böse, das Böse ist das
Gute
Anders formuliert: Die guten Kräfte
symbolisieren die psychische Seite der Entwicklung und die bösen, also dunklen
Kräfte die materielle Seite. Von diesem Blickwinkel aus betrachtet fällt einem
vielleicht leichter zu akzeptieren, dass manchmal auch die materiellen, also
bösen Mächte gebraucht werden. Wenn man die Entwicklung mit einem Kreis
veranschaulicht, und in die eine Richtung startet entlang der Kreislinie,
bewegt man sich entgegen der anderen Seite des Kreises. Bei der Hälfte des
Kreises angekommen wird plötzlich diejenige Linie zur entgegengesetzten Seite,
an der wir uns bis dahin bewegt haben. So verhält es sich auch mit der
Beziehung von Gut und Böse. Was wir jetzt für gut halten, dagegen können wir in
Zukunft noch etwas unternehmen, und das gilt auch umgekehrt.
Die Machenschaften der dunklen Kräfte
können wir in der Welt Tag für Tag beobachten. Ihre Intelligenz ist hoch
entwickelt, und die konstruktiven, also aufbauenden Kräfte wären auf sich
gestellt ihnen gegenüber ohnmächtig – besonders in der ersten Phase der
Entwicklung. Damit eine Landschaft sich ändern, ein geographischer Ort
entstehen kann, ist zunächst die Arbeit der destruktiven, also zerstörerischen
Kräfte erforderlich. Die Naturkatastrophen, Erdbeben, Vulkanausbrüche usw.
leisten – obwohl sie mit zahlreichen menschlichen und materiellen Opfern
einhergehen – einen Beitrag zur Entwicklung der Welt und damit zur Erfüllung
des göttlichen Ziels.
Der Einfluss der dunklen Kräfte auf die
Menschen
Es ist ein Irrtum zu glauben, dass das
Böse unter uns ist und in unserem persönlichen Leben schädliche Dinge
vollbringt. Es gibt allerdings solche körperlose Wesen aus der Astralwelt, die tatsächlich
in der Lage sind, sich bis zu einem bestimmten Grad in unser Leben
einzumischen, und zum eigenen Vergnügen uns Unannehmlichkeiten oder Schäden
zuzufügen. Die dunklen Mächte befassen sich aber weniger mit den Individuen,
vielmehr mit den Massen.
Manchmal ist es allerdings eindeutig, dass
jemand unter dem Einfluss böser Kräfte steht – entweder weil er/sie etwas
wirklich Schlechtes für die Gesellschaft darstellt, oder weil er/sie trotz
Bemühungen nicht in der Lage ist, sich aus der Erfolglosigkeit zu befreien. Es
ist schwer zu akzeptieren, doch einen solchen Menschen darf man nicht mit
Gewalt aus diesem Zustand herausreißen, denn man würde nur seine Entwicklung
verlangsamen. Der Kampf muss von der Person, beziehungsweise von der unter dem
Einfluss des Bösen stehenden Masse ausgefochten werden, damit man später eine
höhere Ebene erreicht! (Ein Bürgerkrieg z. B., der wegen der Unterdrückung eines
Volkes ausgebrochen war, kann das Werk böser Kräfte sein, doch er ist erforderlich,
damit das Volk in Zukunft möglicherweise unter besseren Bedingungen leben kann.)